Monero (kurz: XMR) ist eine im Jahr 2014 erschienene Kryptowährung, die auf einer Blockchain basiert. Von anderen Kryptowährungen hebt sie sich durch den verstärkten Fokus auf Anonymität ab. Während beispielsweise auch der Bitcoin ein vergleichsweise hohes Maß an Anonymität bietet, geht Monero darüber noch weit hinaus, um die Person(en) hinter der Transaktion umfänglich zu verbergen. Die Bezeichnung lehnt sich an den Begriff aus der Sprache Esperanto an und bedeutet so viel wie “Münze”.

Hintergrund und Geschichte

Monero nutzt ein CryptoNote-Protokoll, zum aktuellen Zeitpunkt (2020) besteht das Kernteam aus etwa sieben Entwicklern. Die Verwendung von CryptoNote ist in der Welt der Kryptowährungen keine Selbstverständlichkeit, da selbiges beispielsweise nicht vom Bitcoin genutzt wird, von dem wiederum viele andere Kryptowährungen abstammen. Ebenso wie der Bitcoin, arbeitet Monero aber seit jeher mit einem Proof-of-Work-Algorithmus.

Erschaffen wurde der Coin als Antwort auf diverse Umstände, die dafür sorgen, dass der Bitcoin mitsamt seinen Transaktionen keine bedingungslose Anonymität bietet. Allein der Umstand, dass alle Transaktionen auf Bitcoins-Blockchain öffentlich verfolgt werden können, ist aus Sicht von Monero ein großer Einschnitt in die Privatsphäre. Aufgrund der mittlerweile stattlichen Marktkapitalisierung, die im Mai 2020 mehr als 1 Milliarde US-Dollar beträgt, zählt die Kryptowährung zu den größten und beliebtesten ihrer Art.

Funktionsweise

Monero arbeitet mit einem Crypto-Night-Hash-Algorithmus. Anders als beispielsweise SHA, ist dieser Algorithmus weniger auf fortlaufende Rechenarbeiten und mehr auf einen großen Speicher angewiesen. Dadurch gewinnt Monero eine Stärke, die für den Bitcoin heute nur noch eingeschränkt gilt: Das Minen im privaten Umfeld. Bitcoins Mining wird maßgeblich durch große Unternehmen und Rechenzentren gesteuert. Privatanwender sind mit ihrem heimischen PC längst nicht mehr wirklich in der Lage, die komplexen Rechenoperationen durchzuführen. Bei Monero hingegen ist das weiterhin möglich und wird es auch in der Zukunft sein. Somit können sich sogar einzelne Privatpersonen am Mining beteiligen. Damit verfolgen die Entwickler offensichtlich das Ziel, die Verteilung der Währung weniger auf einige wenige zu konzentrieren und stattdessen der “allgemeinen Masse” den Zugang zum Mining zu ermöglichen.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der besonders hohe Privatsphäre-Standard. Parteien einer Transaktion haben die Möglichkeit, eben jene zusätzlich zu anonymisieren. Das wäre beispielsweise möglich, indem solche Transaktionen in Gruppen zusammengefasst werden. Eine Partei wäre dann lediglich ein Teil solch einer Gruppe, die Transaktion lässt sich aber nicht mehr konkret auf eben diese Partei zurückverfolgen, da lediglich das Bündel der Gruppe angezeigt wird. Außerdem bietet Monero die Funktion “RingCT” an, bei der sich sogar der Betrag, der überwiesen wurde, ausblenden lässt. Das wiederum soll auch dem Data Mining sowie der Traffic Analyse entgegentreten.

Das Resultat ist eine nicht komplett einsehbare Blockchain, mit der die Teilnehmer mitsamt ihren Transaktionen zwar ohne Einschränkungen interagieren, Dritte diese Aktionen aber nicht nachverfolgen oder nachvollziehen können. Monero bietet seinen Teilnehmern stattdessen eine Art “Opt-In-Verfahren”. So erhalten Parteien der Transaktionen einen Schlüssel, mit dem sie eine Transaktion sichtbar machen könnten. Dann würde sich die Handhabung, auch hinsichtlich der Transparenz, eher am Bitcoin orientieren.

Handhabung der verfügbaren Monero-Coins

Anders als beim Bitcoin, legt Monero keine endgültige Gesamtmenge an Coins fest. Aktuell sieht die Gesamtmenge 18.132.000 XMR vor. Mit Hinblick auf die aktuell regelmäßig “geschürften” Monero, würde diese Menge irgendwann im Jahr 2022 erreicht sein. Bis dahin wird die Vergütung des Minings Block für Block herabgesetzt. Sobald die aktuell festgelegte Gesamtmenge erreicht ist, wird ein Block nur noch mit 0,6 XMR vergütet. Ab da an ist damit zu rechnen, dass sich die Gesamtmenge vergrößert. Folglich ist es unausweichlich, dass die gesamte verfügbare Menge an Monero irgendwann die des Bitcoins übertrifft.

Das wiederum hat auch Auswirkungen auf Anleger, die planen in Monero zu investieren und die die Kryptowährung nicht als reines Transaktionsmittel verwenden möchten. Ohne eine feste Obergrenze von Monero, ist keine natürliche Verknappung des Angebots zu erwarten, wie das beim Bitcoin und seiner festen Maximalmenge der Fall wäre. Monero selbst sprechen in diesem Zusammenhang von einem “Geldmengenwachstum”, was sich mit der Inflationsrate im Fiatgeld vergleichen lässt.

Sobald die oben genannte, vorläufige Gesamtmenge erreicht ist, wird das Geldmengenwachstum etwa 0,87 Prozent pro Jahr betragen. Da das Wachstum aber in absoluten Zahlen angegeben ist (157.788 XMR p.a.), wird die prozentuale Steigerung kontinuierlich geringer ausfallen, da sie einen kleineren Anteil an der Gesamtmenge hat. Folglich arbeitet Monero mit einer sich reduzierenden, aber vorhandenen Inflation.