Ethereum (ETH) - Hintergründe und Nutzen der Kryptowährung

Neben dem Bitcoin ist Ethereum (kurz: ETH) die zweitgrößte und bekannteste Kryptowährung. Anders als der Bitcoin, sieht sich Ethereum aber nicht als Projekt, das Fiatgeld absetzen oder erweitern soll. Im Vordergrund steht stattdessen die Plattform selbst, die sich als Software für Drittentwickler versteht. Maßgeblicher Nutzen dieser ist der effiziente Einsatz von Smart Contracts. Zu beachten ist, dass "Ethereum" genau genommen für das Netzwerk selbst steht, die Coins hingegen heißen "Ether".

Geschichte und Entwicklung

Erstmals tauchte Ethereum in einem im Jahr 2013 veröffentlichten Whitepaper von Vitalik Buterin auf. Darauf folgte im Frühjahr 2014 das "Ethereum Yellow Paper", herausgegeben von Gavin Wood. Beide gelten, zusammen mit Jeffrey Wilcke, als Gründer von Ethereum. War die Kryptowährung damals noch reine Theorie, wurde sie schließlich im Jahr 2015 in die Realität umgesetzt - mit Inbetriebnahme des eigenen Ethereum-Netzwerks.

Große Bekanntheit erlangte Ethereum schon früh in seiner Geschichte, noch weit vor dem neuen "Krypto-Boom" aus dem Jahr 2017/18. Damals hob sich die Kryptowährung vom Bitcoin und anderen Altcoins vor allem deshalb ab, weil keinesfalls der Geldverkehr beziehungsweise die Handhabung als Zahlungsmittel im Vordergrund standen. Ethereum wollte dem Bitcoin also nicht seine Stellung streitig machen, sondern stattdessen die Technologie der Blockchain für andere, eigene Zwecke einsetzen.

Bereits im Februar 2016 konnte die Kryptowährung eine Marktkapitalisierung von 500 Millionen US-Dollar verzeichnen, was für damalige Verhältnisse stellvertretend für den außerordentlichen Erfolg zu verstehen war. Während andere, dem Bitcoin ähnliche Kryptowährungen ein Schattendasein fristeten, gelang es Ethereum sich früh im direkten Windschatten vom Bitcoin positionieren. In Folge der weiteren Entwicklungen wurden sowohl eine Stiftung als auch eine Non-Profit-Organisation gegründet, um die Entwicklung von Ethereum transparent und zielstrebig zu steuern.

Entwicklungsphasen

Die damalige Beta trug den Titel "Frontier" und bildete das Grundgerüst. Bereits in der Beta konnten auf der Ethereum-Plattform die primären Funktionen genutzt werden, darunter einerseits der Proof-of-Work für Transaktionen sowie die Programmierung und Umsetzung von Smart Contracts. Mit der im Jahr 2016 veröffentlichten Version "Homestead" wurden Fehler behoben und das Sicherheitsniveau des Netzwerks verbessert.

Aktuell verfolgen die Entwickler einerseits die "Metropolis"-Zwischenphase, mit der auch Endverbraucher erstmals näher in Kontakt mit Ethereum kommen sollen, sowie andererseits die "Serenity"-Endphase. Letztere wiederum plant große Veränderungen innerhalb des Netzwerks, so beispielsweise die Abkehr vom Proof-of-Work-Algorithmus, der stattdessen durch Proof-of-Stake ersetzt werden soll. Mit dem "Staking" würde es demzufolge auch möglich sein, einfach durch die Lagerung und Bereitstellung von Ether weitere Anteile der Kryptowährung zu generieren.

Philosophie und Nutzen von Ethereum

Zwar ist Ethereum nicht als Währung gedacht, dennoch macht sich das Netzwerk die Vorteile einer Blockchain zu Nutze. Statt als Währung, versteht sich Ethereum als ein dezentrales Ökosystem für verschiedene Anwendungen, die von der Blockchain-Technologie direkt profitieren. "Dezentral" bedeutet, dass es keinen festen Verantwortlichen gibt, der aktiv in das Geschehen eingreifen könnte. Anders als bei Beispielsweise Facebook, wo das Unternehmen die Plattform verwaltet, behalten Parteien bei Ethereum eine hundertprozentige Kontrolle über ihre Anwendung.

Ziel ist es, das dezentrale Netzwerk zu verwenden, um darin ebenso dezentrale Anwendungen zu entwickeln. Aufgrund der Nutzung einer Blockchain profitieren die einzelnen Parteien von:

- Unabhängigkeit
- dem transparenten Aufbau der Blockchain
- der Nachverfolgbarkeit aller Transaktionen und Vorgänge
- der Fälschungssicherheit der Blockchain

Die dem Netzwerk eigene Währung Ether dient als Zahlungsmittel für alle erledigten Aufgaben und Transaktionen. Ein wichtiger Vorteil von Ethereum ist die Programmierbarkeit. Selbige ist es, die überhaupt erst die effiziente Nutzung als Plattform ermöglicht.

Verwendung vom Ethereum Netzwerk

Innerhalb vom Ethereum Netzwerk können Dritte tätig werden, um eigene Prozesse abzuschließen oder sogar komplette Projekte und Softwarelösungen zu kreieren. Dafür bietet Ethereum seine eigene Token-Funktion an. Token sind im Ethereum Netzwerk befindliche Projekte und deren Kryptowährungen. Ein Token wie ChainLink beispielsweise ist zwar sein komplett eigenes Projekt, agiert aber innerhalb des Ethereum-Netzwerks und kann damit auch dessen Funktionen verwenden.

Ethereum lässt sich beispielsweise einsetzen, um darauf ICOs zu starten und abzuschließen. Folglich wird Ethereum von Entwicklern neuer Projekte gern verwendet, um da eigene Crowdfunding-Kampagnen zu absolvieren. Ebenso lassen sich im Netzwerk sogenannte "dApps" programmieren. Diese "dApps" sind "dezentralisierte Apps". Erneut verfügt keine feste Institution darüber, stattdessen sind sie dezentral aufgebaut und sollen langfristig eine identisch hohe Qualität und Funktionalität von "Apps" aufweisen, wie sie beispielsweise im Apple-Store zu finden sind - nur ohne die konkrete Zugehörigkeit zu einem Unternehmen.

Ebenso kann Ethereum Smart Contracts anbieten, bei deinen ein Vorgang B ausgelöst wird, sobald die Bedingungen A dafür erfüllt sind.